Unser Verein

Auszug aus der Chronik der

Neuwieder- Schützengesellschaft

-Tradition vor der Vereinsgründung-

Um 1700 konstituierte Bürgerwehr zum Zweck einer städtischen Militär- und Sicherheitsdienst.

Nach den Freiheitskriegen wieder als Wach- und Sicherheitsdienst, erlangte in den Revolutionsjahren 1848/49 ihren Höhepunkt und verschwand 1856 wieder.
Die Aufgaben wurden dann von der Polizei wahrgenommen.

Nach 1815 war es eine Zumutung das altgediente Offiziere, Unteroffiziere und auch für die neuen Chargierten der preußischen Wehrmacht unter den Vorgesetzten der städtischen Bürgerwehr Dienst zu tun.
Daraufhin wurde 1821 eine königliche Verordnung erlassen, welche eine solche Zusammenarbeit untersagte.

Am 1.August 1833 wurde die neue städtische Wachtorordnung erlassen.
Daraufhin gab es auch keine Stadtoffiziere mehr. Durch diesen Umstand bildete sich die Neuwieder-Schützengesellschaft.

-Vereinsgründung-

Am 16. November 1833 Aufstellung der Ehrenwache des Besuchs des Kronprinzen durch Fürst August zu Wied.
Am 18. November 1833 feierte die Stadt Neuwied den Besuch des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen.
Am 20. November 1833 überreichte als Anführer der Schützengesellschaft
Herr Kuntz den Kronprinzen ein Abschiedsgedicht . Bedankte sich Herr Kuntz im Namen aller Schützen beim Kronprinzen für seinen Besuch.
Der 18.November 1833 ist somit das Gründungsdatum der Neuwieder – Schützen – Gesellschaft.

  1. Protektor: Friedrich Wilhelm von Preußen als königliche Majestät und Stiftung der
    Königsmedaille.
    Am 14. Dezember 1833 offizielle Gründung der Schützengesellschaft im Hotel
    „Zum Schirm“ mit 62 Mitgliedern wurde 1.Satzung verabschiedet.

-Schützenfeste-

Am 26. Mai 1834 wurde das erste Schützenfest veranstaltet.

Schützenfeste wurden auch schon vor der Gründung der Schützengesellschaft veranstaltet.
Im Jahre 1751 am 3.Pfingstfeiertag befahl der Graf den Bürgern den Umgang mit dem Gewehr zu üben, diese Übungen wurden ab dann alljährlich durchgeführt.

Am 23. Mai 1752 fand zum erstenmal ein Scheibenschießen statt ( in der Nähe der Kreuzung Hermannstraße-Mittelstraße-Heddersdorferstraße).

Die Schützenfeste wurden nur noch einige Jahre wiederholt und wurden um 1800 nur noch zu festlichen Anlässen durchgeführt.

Die Schützenfeste wurden dann satzungsmäßig von der Schützengesellschaft wieder aufgenommen.

Am 16. August 1843 hielt die Schützengesellschaft ihr Königsscheibenschiessen ab.
Der Sieger ( Kloßmann) dieser Veranstaltung wurde vom königlichen Protektor mit einer goldenen Siegermedaille ausgezeichnet.

– Vereinsgeschichte-

Im Zuge der revolutionäre Aufstände 1848 wurden zum Schutze der Stadt eine Bürgerwache mit sechs Kompanien aufgestellt. Später kam die Heddersdorfer-Wehr, der neu gegründeter Turnverein und die Schützengesellschaft dazu. Sie hatte neben dem Militär auch die Waffen zu stellen.
Monatlich an jedem zweiten und viertem Sonntag wurde auf der Heddersdorfer Kuhwiese (dem heutigen Stadtparkgelände) Schießübungen durchgeführt.
Zweimal kam es zu ernsthaften Einsätzen:

  • Niederschlagung des Weißenturmer Halfenaufstandes
  • Festnahme einer schleswig-holtsteiner Freischärler-Kompanie

Seit Ende 1840 mussten die Übungen und das Schützenfest auf dem alten wiedischem Hofgut Nodhausen stattgefunden haben.

Der Fürst zu Wied stiftete damals die erste Schützenfahne und erlaubte der Schützengesellschaft die Errichtung eines Schießstandes in dem Nodhausener Park.

Erstmals am 8. und 9. Juli 1849 ist ein zweitägiges Schützenfest in Nodhausen mit einem Königs- und Preisschiessen veranstaltet worden.

Nach dem Tode des Protektors König Friedrich Wilhelm IV im Jahre 1861 trat Fürst Wilhelm zu Wied seine Nachfolgeschaft 1869 an und übernahm das Protektorat.

Bei der 25-Jahrfeier in Nodhausen im Juli 1858 nahm der Fürst zu Wied am Schützenfest teil. Im gleichen Jahr wurde zu Ehren des Geburtstag des Fürsten ein Scheibenschießen veranstaltet. Dabei nahmen auch Angehörige der fürstlichen-wiedischen Regierung, der Kammerdirektor von Bibra und der Forstrat Pelche am Schützenehrengericht teil.

Die Schützengesellschaft stellt bei vielen Anlässen die Ehrenwachen, wie z. b. bei der Silberhochzeit des Fürstenpaares 1896, beim Besuch des Kaisers Wilhelm II und seiner Gemahlin 1897, beim Einzug des Erbprinzenpaares und des Prinzen Wilhelm zu Wied, des Fürsten von Albanien und beim Besuch Carmen Sylvia der Königin von Rumänien.

Zum 25-jährigen Protektorat stiftete der Fürst Wilhelm 1894 die im letzten Krieg zerstörte Schützenhalle in Nodhausen, welche 1895 eingeweiht wurde.
Als 1883 das Schützenfest zur 50. Jahrfeier den ganzen Juli andauerte, überreichte die Stadt Neuwied der Schützengesellschaft ein prunkvolles Wappenschild, zur 25.Jahrfeier stiftete die Stadt der Gesellschaft bereits einen Pokal.
Der Bürgermeister überreichte die von den Frauen und Jungfrauen angefertigte neue Schützenfahne.

Ein bemerkenswertes Schützenfest wurde 1905 begangen, das zur gleichen Zeit das 9. Meisterschießen der Rheinischen Freihand- Schützenvereinigung statt fand und Herr Ferdinand Viebahn wurde Schützenkönig.

1908 wurde die 75. Jahrfeier auf dem Marktplatz in einem großen Festzelt gefeiert.
Die Stadt stiftete eine mit Wappen und Emblem geschmückte Schützenkette und im Deutschen Haus wurde ein 500 m langer Film gezeigt. Die Zuschauer wurden in eine Welt des Geheimnisvollen, Zauberhaften und Wunderbaren entführt.
Es wurde auch ein Ballett von 40 Damen aufgeführt.
Das Fest dauerte vom 1. bis 10. August und Prinz Viktor zu Wied wurde Schützenkönig.

Im Juli 1933 wurde die 100. Jahrfeier begangen, zur gleichen Zeit feierte der Rheinische Schützenbund sein 60 jähriges Jubiläum, anläßlich wurde das

  1. Bundes-Schießen in Neuwied abgehalten. Das Protektorat hat seit 25 Jahren der Fürst Friedrich zu Wied, dieser verstarb 1945.

Nach 12 Jahren erzwungener Ruhe (2. Weltkrieg) konstituierte sich die Schützen-gesellschaft 1950 mit 22 ehemaligen Schützenbrüder neu, und zwei Jahre darauf der Fürst Friedrich Wilhelm zu Wied gemäß dem Brauch wieder das Protektorat übernahm, war die Schützengesellschaft auf 50 Personen angewachsen.
In dieser Zeit vollzog sich ein großer Wandel der Schützengesellschaft von einem
Traditionsverein zum Sportverein.
Fast alle Schießsport- Disziplinen, die im Deutschen Schützenbund ausgeführt werden, können in Nodhausen ausgeübt werden.
Unter Anleitung lizensierter Übungsleiter erlangen alljährlich die Mitglieder zu großen Erfolgen in Rheinland-Pfalz-, Rheinland-, Deutsche- Europa- und Weltmeisterschaften.

eine Zusammenfassung von Volker Kastrup.